Abwasseranlage
Im Ausrüstungsbetrieb der pro4tex GmbH werden alle Färbereiabwässer behandelt und auf eine Wasserqualität eingestellt, die es erlaubt, direkt in den Vorfluter (Frohnbach) einzuleiten.
Verfahrensbeschreibung
Das Betriebswasser gelangt in ein Ausgleichsbecken, wobei dem Warmwasser in einem Wärmetauscher gegen eintretendes Frischwasser ein Teil der Wärme entzogen wird. Das gesammelte Abwasser wird mit Säure neutralisiert. Es schließen sich zwei parallel betreibbare zweistufige Straßen an. In der Rührschlaufe der ersten Stufe finden vorwiegend biologische Abbauprozesse statt, wobei die eingesetzte Aktivkohle als Trägermasse für die Biologie dient und somit eine sehr hohe Biomassenkonzentration erlaubt. Die Aktivkohle dient dabei gleichzeitig als Nährbodenstützgerüst für Bakterien und intensiviert dadurch deren biologische Abbautätigkeit. Danach erfolgt eine sedimentative Abtrennung des Koksschlammes in einem Schnellklärsystem. Der Schlamm kann dann entweder dem Reaktor wieder zugeführt werden oder zur Aktivkohleregenerierung gepumpt werden.
Das biologisch vorgereinigte Wasser wird nun in der nächsten Stufe einer zweiten Rührschlaufe zugeführt. Diese fungiert im Wesentlichen als Adsorptionsstufe. Sie ist baugleich mit der biologischen Stufe und dient der Eliminierung der biologisch schwer abbaubaren Stoffe, wie zum Beispiel Farbstoffreste, AOX und CSB.
In der anschließenden Fällungs-Flockungsstufe werden mit Hilfe von Aluminiumsulfat und einem Polyelektrolyt die verbleibenden Koksanteile aus dem Abwasser ausgefällt. Die Dosierungen der Fällungs- und Flockungsmittel werden dabei über die Steuerung automatisch an die aktuellen Anlagenparameter angepasst. Ein anschließender Kiesfilter dient dazu, eventuelle Reststoffe aus dem Klarablauf herauszufiltern.
Das auf diese Art behandelte Färbereiabwasser wird jetzt klar und farblos, und mit deutlich unter den gesetzlich festgelegten Einleitwerten (z.B. Metalle, AOX, CSB, Stickstoff, Phosphor) in den Frohnbach eingeleitet.
Energiemanagement
- Monatliche Erfassung der Energiemengen (Erdgas, Strom, Wasser, Abwasser)
- Erfassung nach Verbrauchergruppen (z.B. Färberei, Trockenprozesse, Wärmeerzeugung)
- Auswertung der spezifischen Verbräuche pro kg produzierte Ware
- Damit Rückschlüsse auf die Effizienz der Prozesse möglich
- Grundlage für Optimierung der Prozesse
- Lastmanagement bei Strom- und Gasverbrauch zur Vermeidung von Lastspitzen (d.h. Abschaltung von Verbrauchern, die nicht permanent benötigt werden)
- Wärmerückgewinnung aus heißem Abwasser der Färbemaschinen – die gewonnene Energie wird zur Vorwärmung des Prozesswassers verwendet. (etwa 60% des Wasserverbrauches ist Warmwasser)
Wasserversorgung
- Der komplette Wasserbedarf der Fabrik wird von 3 Tiefbrunnen abgedeckt.
- Die Abfederung von Bedarfsspitzen erfolgt durch 2 Hochbehälter (je 2800 m³ Fassungsvermögen).
- Der Färberei wird warmes und kaltes Prozesswasser zur Verfügung gestellt.
Abwasserbehandlung
Sämtliche Färbereiabwässer werden über ein innerbetriebliches Kanalsystem nach Trennung in kalt und warm gesammelt und einer Abwasserreinigung zugeführt.
Die Abwasserbehandlung erfolgt bis auf die Qualität, die eine direkte Einleitung in die Vorflut (Frohnbach) erlaubt.
Abluftreinigung
Die heiße Abluft der Spannrahmen wird nach dem Prinzip Abluftkondensation und Wäsche gereinigt. Durch Wassereinspritzung wird die Luft gekühlt, wodurch Schadstoffe mit dem Wasser kondensieren.